Trauern ist die natürliche Reaktion auf den Verlust eines Menschen*, zu dem eine bedeutende Beziehung bestand. Trauern ist keine Krankheit, die behandelt werden müsste. Nicht gelebte Trauer kann jedoch krank machen. Beim Verlust eines geliebten Menschen wissen viele von uns gar nicht, wie ihnen geschieht. Die Emotionen, die auftauchen, können vielfältig, heftig und oft gegensätzlich sein, wie etwa Traurigkeit, Dankbarkeit, Wut, Taubheit, Scham oder Schuld.
Trauer nach Suizid hat eigene Themen. Die Frage nach dem „Warum“, Schuld, Scham, vielleicht auch Wut oder Erleichterung – all das darf da sein und ist sehr anstrengend.
Trauernde fragen sich oft, ob „das“ jemals wieder aufhört. Wie lange die Trauer dauert, ist ganz unterschiedlich. Aber sie ist kein gleichbleibender Zustand, sondern ein sich verändernder Prozess. Die Trauer zu leben, hilft uns, unseren Weg weiterzugehen. Dabei kann es sehr hilfreich sein, sich einer geführten Trauergruppe anzuschließen. Hier arbeiten wir unter anderem an Themen wie Erinnerungen, Emotionen, Selbstfürsorge, dem Suizid, den vielen offenen Fragen, der Zukunft und allem, was auftaucht. Unter Gleichbetroffenen ist außerdem viel Raum für den Austausch aller Themen und Fragen.
*Auch wenn es hier um den Verlust von Menschen geht: Trauer ist auch eine natürliche Reaktion auf den Verlust von Haustieren, auf das Ende verschiedener Lebensabschnitte wie Berufsleben, Beziehung oder den Verlust der Gesundheit. Jede Trauer hat ihre Berechtigung.